Vestibuläre Erkrankung

Ein normales vestibuläres System alarmiert das Gehirn, wenn wir stehen, sitzen, liegen, fallen, uns im Kreis drehen und den Körper im Gleichgewicht halten und den Kopf in der richtigen Ausrichtung halten. Das vestibuläre System besteht aus Nerven, die im Hirnstamm beginnen und sich bis zum Innenohr fortsetzen. Vestibuläre Erkrankungen beeinträchtigen die Fähigkeit des Gehirns, abnormale Körperpositionen zu erkennen, und beeinträchtigen auch die Fähigkeit des Gehirns, diese Anomalien zu korrigieren. Störungen des vestibulären Systems werden in zentrale vestibuläre Erkrankungen und periphere vestibuläre Erkrankungen unterteilt. Eine zentrale vestibuläre Erkrankung tritt aufgrund einer Abnormalität im Hirnstamm auf, während eine periphere vestibuläre Erkrankung aufgrund einer Abnormalität der Nerven im Innenohr auftritt, die üblicherweise durch eine akute Entzündung hervorgerufen wird. Die meisten Krankheitsfälle betreffen ältere Hunde und haben keine bekannte Ursache, daher idiopathische vestibuläre Erkrankung genannt.

Wie wird es behandelt?

Die Behandlung dieser Krankheit hängt von der Ursache ab. Oft ist eine Krankheitsursache unbekannt und die klinischen Symptome verschwinden allmählich von selbst. In diesen Fällen ist es möglicherweise keine schlechte Idee, das Tier wegen Reisekrankheit zu behandeln. Manchmal wird die Krankheit durch eine Schädigung der Nerven im Innenohr (durch Trauma oder Ohrinfektionen) verursacht. Eine zentrale vestibuläre Erkrankung kann das Ergebnis eines Hirntumors sein, der den Nerveneingang beeinträchtigt. Eine vollständige Aufarbeitung sollte von einem Tierarzt durchgeführt werden, wenn ein Hund eine vestibuläre Erkrankung aufweist, da eine behandelbare Ursache aufgedeckt werden kann. Es wird angenommen, dass vestibuläre Erkrankungen in den meisten Fällen nicht schmerzhaft sind, sondern unglaublich unangenehm und manchmal völlig schwächend.

Wie ist die Prognose für vestibuläre Erkrankungen?

Die zugrunde liegende Ursache der vestibulären Erkrankung sollte entsprechend behandelt werden. Wenn keine Ursache gefunden werden kann, ist es möglich, dass die Krankheit innerhalb von 1-2 Wochen spontan abklingt. Selbst wenn sich der Zustand bessert, können anhaltende Anzeichen wie eine leichte Kopfneigung bestehen bleiben und die Krankheit kann jederzeit zurückkehren. Die Entscheidung zur Euthanasie wird häufig getroffen, wenn die Lebensqualität bereits in Frage gestellt wurde und / oder wenn die Schwere der Anzeichen so groß ist, dass der Hund länger als 48 bis 72 Stunden kaum funktionieren kann. Ein angemessen verwalteter Hund kann ein relativ komfortables, produktives Leben führen. Es gibt jedoch Fälle, in denen vestibuläre Erkrankungen nicht beherrschbar sind und der Hund den Rest seines Lebens unter Schmerzen leben kann. Ein personalisierter Behandlungsplan ist wichtig. Sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt über das beste Behandlungsprotokoll für Ihr Haustier.

Welche Symptome können auftreten, wenn die Krankheit fortschreitet?

Frühe Stadien:

  • Fallen
  • Koordinationsstörungen
  • Kopfneigung
  • Kreisen/ Rollen
  • Stolpern/“betrunkenes“ Gehen
  • Nystagmus (schnelle Bewegung der Augen – auf und ab oder von einer Seite zur anderen)
  • Erbrechen
  • Anorexie
  • dumpfe li>Einzelhaft

Spätstadium:

  • anhaltende frühe Stadien
  • Gewichtsverlust
  • zurückgezogenes Verhalten
  • Druckgeschwüre
  • Durchfall
  • Krampfanfälle
  • Lungenentzündung

Krise – Sofortige tierärztliche Hilfe unabhängig von der Krankheit erforderlich

  • Atembeschwerden
  • Verlängerte Anfälle
  • Unkontrollierbares Erbrechen/Durchfall
  • Plötzlicher Kollaps
  • Starke Blutung – intern oder extern
  • Weinen/Jammern vor Schmerzen*

*Es sollte beachtet werden, dass die meisten Tiere ihren Schmerz instinktiv verbergen. Vokalisierung jeglicher Art, die für Ihr Haustier ungewöhnlich ist, kann darauf hindeuten, dass ihre Schmerzen und Ängste zu viel geworden sind, um sie zu ertragen. Wenn Ihr Haustier aufgrund von Schmerzen oder Angstzuständen laut wird, wenden Sie sich bitte sofort an Ihren Tierarzt.

Häufige Anzeichen von Schmerzen

  • Keuchen
  • Lahmheit
  • Schlafstörungen
  • Pacing
  • Abnormale Haltung
  • Körperspannung
  • Schlechte Pflegegewohnheiten
  • Versteckter Schwanz
  • Erweiterte Pupillen
  • Wunde Stelle lecken
  • Muskelatrophie
  • Verminderter Appetit
  • Vokalisieren / Jaulen
  • Zurückgezogenes Verhalten
  • Aggressives Verhalten
  • Vermeiden von Treppen/ Springen
  • Depressiv
  • Unfähig zu stehen

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