Zervixpessar zur Vorbeugung von Frühgeburten bei Zwillingsschwangerschaften mit mütterlichem kurzem Gebärmutterhals nach einer Episode bedrohter Frühgeburten: randomisierte kontrollierte Studie

Hintergrund: Bisher hat sich keine Intervention als wirksam erwiesen, um die spontane Frühgeburtenrate bei Zwillingsschwangerschaften nach einer Episode bedrohter Frühgeburten und mit einem verbleibenden kurzen Gebärmutterhals zu senken. Diese Studie wurde entwickelt, um festzustellen, ob Gebärmutterhalspessare nützlich sind, um eine spontane Frühgeburt bei Frauen mit Zwillingsschwangerschaften und einem kurzen Gebärmutterhals nach einer drohenden Frühgeburt zu verhindern.

Studiendesign: Diese offene, randomisierte, kontrollierte Studie wurde an 132 schwangeren Frauen durchgeführt, die 48 Stunden nach einer drohenden Frühgeburt nicht entbunden hatten und einen kurzen Gebärmutterhals hatten (≤20 mm zwischen 240 und 296 Wochen und ≤10 mm zwischen 300 und 336 Wochen). Die Patienten wurden randomisiert einem Zervixpessar (n = 67) oder einem Routinemanagement (n = 65) zugewiesen. Der primäre Endpunkt war die spontane Frühgeburtenrate vor 34 Wochen. Spontane Frühgeburten vor 28 und 37 Wochen sowie Morbidität und Mortalität bei Neugeborenen wurden ebenfalls in einer Intention-to-Treat-Analyse bewertet.

Ergebnisse: Signifikante Unterschiede wurden in der spontanen Frühgeburtenrate vor 34 Wochen zwischen den Pessar- und Routine-Management-Gruppen beobachtet (11 von 67 in der Pessar-Gruppe vs 21 von 65 in der Kontrollgruppe; relatives Risiko, 0,51 ; P = .03). Es wurden keine signifikanten Unterschiede in der Frühgeburtenrate < 28 Wochen oder < 37 Wochen zwischen den Gruppen beobachtet. Die Pessargruppe benötigte seltener eine Rückübernahme für neue drohende Frühgeburtenepisoden (4 von 67 vs. 14 von 65; relatives Risiko, 0,28; P = .009). Eine signifikante Reduktion wurde bei der Anzahl der Neugeborenen mit einem Gewicht von weniger als 2500 g beobachtet (17, 9% gegenüber 70, 8%; relatives Risiko, 0, 25 ; P < .0001).

Fazit: Die Verwendung von Pessaren senkte die spontane Frühgeburtenrate vor 34 Wochen bei Zwillingsschwangerschaften signifikant, wobei der kurze Gebärmutterhals der Mutter nach einer drohenden Frühgeburt erhalten blieb. Die Verwendung von Pessaren reduzierte auch das drohende Wiederauftreten von Frühgeburten und das Gewicht von Neugeborenen unter 2500 g.

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