Wyn Evans versucht, bestehende Kommunikationssysteme zu stören, entweder durch die Praxis, bestimmte materielle Formen zu untergraben, durch Veränderung räumlich-zeitlicher Koordinaten oder durch die Annahme einer gemeinschaftlichen und nicht einer einzigen Autorenstimme. In Film- und Diainstallationen, zum Beispiel The Curves of the Needle (2003), manipuliert er den Klang, um einen parallelen ‚Text‘ zu den Visuals zu bilden, in dem Bedeutung durch das unerwartete Rutschen geöffnet wird, das auftritt, wenn der Soundtrack verschoben, verändert oder entfernt wird. Mit seiner Serie von Kronleuchterskulpturen verwandelt er diese mächtigen Symbole des materiellen Reichtums – ob minimalistisches Design, Meisterwerke der Moderne oder farbige Antiquitäten aus venezianischem Glas – in Sender des Morsecodes. Der Morsecode, eine Übersetzung von Texten, die von einem benachbarten Computer diktiert werden, füllt den Raum mit einem fesselnden jenseitigen Tanz aus Licht und Schatten.Cerith Wyn Evans wurde 1958 in Wales geboren und lebt und arbeitet in London. Er hat ausgiebig ausgestellt, darunter Einzelausstellungen bei Pirelli HangarBicocca (2019), Museo Tamayo, Mexiko-Stadt (2018); Duveen Galleries Tate Britain, London (2017); Museion, Bozen, Italien (2015); The Serpentine Gallery, London (2014); TBA-21 Augarten, Wien (2013); Bergen Kunsthall, Norwegen (2011); Tramway, Glasgow (2009); Inverleith House, Edinburgh (2009); Museo de Arte Contemporáneo de Castilla y León, Spanien (2008); Musée d’art moderne de la ville de Paris (2006) und Kunsthaus Graz, Österreich (2005). Er hat an der 57. Biennale Venedig (2017) teilgenommen; 4. Moskau Biennale (2011); 12. Architekturbiennale Venedig (2010); 1. Aichi Triennale, Japan (2010); 3. Yokohama Triennale, Japan (2008); 9. Istanbul Biennale (2005) und 50. Venedig Biennale (2003). 2018 gewann Wyn Evans mit seiner monumentalen Arbeit ‚Composition for 37 Flutes‘, 2018, den Hepworth Wakefield Prize for Sculpture.