Hintergrund: Platysma-Innervation hat verschiedene klinische Anwendungen. Obwohl einige Patienten unschöne Platysmabänder haben, leiden andere an hyperkinetischen Motilitätsstörungen des Platysma, die sowohl eine ästhetische als auch eine funktionelle Beeinträchtigung darstellen. Kürzlich wurde der zervikale motorische Zweig verwendet, um Verletzungen des Plexus brachialis zu rekonstruieren. Dissektion in diesem Bereich kann prekär sein. Die Autoren beschreiben Oberflächenmarkierungen, um die Position des zervikalen motorischen Zweigs des Gesichtsnervs vorherzusagen, um in diesem Bereich effizienter und sicherer arbeiten zu können.
Methoden: Sechzehn frische Heminecks wurden mit Hilfe einer Lupenvergrößerung seziert. Messungen wurden am Verzweigungspunkt des Zervikalnervs vom Winkel des Unterkiefers und zu einer Linie vom Mentum zum Warzenfortsatz durchgeführt.
Ergebnisse: Der zervikale Ast des Gesichtsnervs verzweigte sich in allen Proben unterhalb des Unterkiefers. Der Verzweigungspunkt des Zervikalnervs wurde konsequent in einer Linie mit einer senkrechten Linie vom Winkel des Unterkiefers zur Mastoid-Mentum-Linie gefunden. Der Verzweigungspunkt befand sich innerhalb 1.75 +/- 0.26 cm dieser Linie. Durch Teilen der Mastoid-Mentum-Linie durch die Länge des Ramus wurde der Abstand vom Winkel des Unterkiefers zum Verzweigungspunkt genau vorhergesagt.
Schlussfolgerungen: Der zervikale Ast des Gesichtsnervs kann zuverlässig innerhalb von 1 cm unterhalb einer senkrechten Linie vom Winkel des Unterkiefers zu einer Linie vom Mentum zum Warzenfortsatz lokalisiert werden. Klinische Anwendungen dieser Erkenntnisse reichen von kosmetischen Facelifting-Verfahren bis hin zu Plexus brachialis Rekonstruktionen.