Die dynamische Kardiomyoplastik ist ein neues chirurgisches Verfahren zur Behandlung des versagenden Herzens. Klinisch wird der Latissimus-Dorsi-Muskel als gestielter Lappen angehoben und um das Herz gewickelt. Der Skelettmuskel wird transformiert, um einen myokardartigen ermüdungsresistenten Muskel zu erzeugen. Es wird stimuliert, sich synchron mit dem Herzen zusammenzuziehen, in der Hoffnung, die Myokardkontraktion zu unterstützen. Ein R-Wellen-Synchronschrittmacher bietet eine impulsgesteuerte Stimulationsform, um für den Skelettmuskel die kontraktilen Eigenschaften des Myokardsynzytiums zu simulieren. Wir haben eine kritische Überprüfung der bisher gemeldeten klinischen Ergebnisse der dynamischen Kardiomyoplastik durchgeführt. Objektive Hinweise auf eine klinische Verbesserung nach dynamischer Kardiomyoplastik aufgrund der kontraktilen Unterstützung der Myoplastik waren bescheiden. Viele der berichteten positiven Ergebnisse könnten durch begleitende Eingriffe wie Aneurysmektomie oder Bypass-Transplantation der Koronararterien erklärt werden. Hämodynamische Studien konnten keine konsistente und überzeugende Verbesserung als Ergebnis der Kardiomyoplastikstimulation nachweisen. Wir haben jedoch eine interessante Untergruppe von Patienten identifiziert, bei denen eine auffällige hämodynamische Reaktion auf die Stimulation der Kardiomyoplastik berichtet wurde. Diese Patienten besitzen alle große Ruheherzvolumina, die für eine dilatative Kardiomyopathie charakteristisch sind. Somit kann die Fallauswahl letztendlich einer der wichtigsten Faktoren für den Erfolg der dynamischen Kardiomyoplastik bei der Behandlung von Herzinsuffizienz sein.