Die chemische Beständigkeit eines Materials oder einer Oberfläche kann gemäß ISO 2812 Farben und Lacke – Bestimmung der Beständigkeit gegen Flüssigkeiten – Teil 1: Eintauchen in andere Flüssigkeiten als Wasser (ISO 2812-1:2007); Deutsche Fassung EN ISO 2812-1:2007 oder Teil 4: Spotting methods (ISO 2812-4:2007); Deutsche Fassung EN ISO 2812-4:2007. Bei diesen Verfahren wird ein Material oder eine Oberfläche über einen längeren, definierten Zeitraum der betreffenden Chemikalie ausgesetzt und der betreffende Bereich anschließend mikroskopisch untersucht. Mögliche Änderungen, die auftreten können, umfassen:
- Verfärbung
- Veränderung des Glanzgrades
- Erweichung
- Quellung
- Ablösung von Beschichtungen
- Blasenbildung
Nach Ablauf des definierten Prüfzeitraums werden etwaige Rückstände von Prüfflüssigkeit entfernt und die Materialoberfläche nach DIN EN ISO 4628-1 bis -5 auf sichtbare Veränderungen beurteilt und analysiert. Zur Ermittlung einer möglichen Regenerationszeit erfolgt die Beurteilung einmal unmittelbar nach Entnahme der Testflüssigkeit und erneut eine Stunde später. Gemäß DIN EN ISO 4628-1 werden folgende Kriterien in die Klassen 0 bis 5 eingeteilt: Schadenshöhe (N), Schadensgröße (N) und Änderungsintensität (I). Alle anderen beobachteten Änderungen werden ebenfalls notiert. Die Bewertung erfolgt wie folgt:
„Blasenbildung, N2-S2“ oder „Verfärbung, I1“
Eine Erhöhung der Konzentration der Testflüssigkeit auf einer Oberfläche durch Trocknung in der realen Reinraumumgebung muss ebenfalls berücksichtigt werden.Das Prüfverfahren prüft, ob ein Material oder eine Oberfläche gegenüber einer bestimmten Chemikalie über einen definierten Zeitraum „resistent“, „partiell resistent“ oder „nicht resistent“ ist.