Carl Stumpf

Carl Stumpf, (geboren April 21, 1848, Wiesentheid, Unterfranken, Bayern —starb Dezember. 25, 1936, Berlin), deutscher Philosoph und theoretischer Psychologe, bekannt für seine Forschungen zur Psychologie von Musik und Ton.

Stumpf wurde an der Universität Würzburg von dem Philosophen Franz Brentano beeinflusst, dem Begründer der Aktpsychologie oder des Intentionalismus. 1870 wurde er Privatdozent an der Universität Göttingen, drei Jahre später verfasste er sein erstes bedeutendes Werk „Über den psychologischen Ursprung des Raumempfindens“ und wurde bald darauf Professor an der Universität Würzburg. 1875 begann er mit Experimenten für seine Tonpsychologie, 2 Bd. (1883-90; „Tonpsychologie“), abgeschlossen im Rahmen von Professuren an den Universitäten Prag (1879), Halle (1884) und München (1889). Diese Arbeit war nicht nur wichtig für die Berichterstattung über die Ergebnisse seiner Experimente, sondern auch für die Überarbeitung der Konzepte der Psychophysik, die versucht, quantitative Messungen physischer Reize und der von ihnen erzeugten Empfindungen vorzunehmen.

1894 trat Stumpf als Professor für Philosophie und Direktor des Instituts für experimentelle Psychologie an der Friedrich-Wilhelm-Universität Berlin in die einflussreichste Phase seiner Karriere ein. In Fortsetzung seiner Forschungen zur Tonpsychologie gründete er 1898 die Zeitschrift „Beiträge zur Akustik und Musikwissenschaft“ und richtete 1900 ein Archiv primitiver Musik ein. Er war auch Mitbegründer der Berliner Gesellschaft für Kinderpsychologie (1900). In zwei wichtigen Arbeiten von 1907 betonte er, dass das experimentelle Studium der sensorischen und imaginären Erfahrung (z. B. Bilder, Töne, Farben) dem Studium der mentalen Funktionen (z. B. Wahrnehmen, Wollen, Wünschen) vorausgeht. So zog er seine eigene Version der Phänomenologie in die Psychologie, die Philosophie, die sich auf die Untersuchung bewusster Phänomene konzentriert. Bis zu Stumpfs Emeritierung aus Berlin 1921 hatte sein Institut zahlreiche Studenten, die später eine experimentelle Phänomenologie entwickelten.

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