Brustschmerzen nach koronaren interventionellen Eingriffen. Inzidenz und Pathophysiologie

Brustschmerzen nach erfolgreichen perkutanen Koronarinterventionen sind ein häufiges Problem. Obwohl die Entwicklung von Brustschmerzen nach Koronarinterventionen gutartig sein kann, ist sie für Patienten, Angehörige und Krankenhauspersonal störend. Solche Schmerzen können auf einen akuten Verschluss der Koronararterien, einen Krampf der Koronararterien oder einen Myokardinfarkt hinweisen, können aber auch einfach ein lokales Trauma der Koronararterien widerspiegeln. Die Unterscheidung zwischen diesen Ursachen von Brustschmerzen ist entscheidend für die Auswahl der optimalen Versorgung. Die Behandlung dieser Patienten kann eine wiederholte Koronarangiographie und zusätzliche Eingriffe umfassen. Häufig zeigt eine wiederholte Koronarangiographie nach perkutaner transluminaler Koronarangioplastie (PTCA) bei Patienten mit Brustschmerzen weit verbreitete Läsionsstellen, was darauf hindeutet, dass die Schmerzen auf einen Krampf der Koronararterien, eine Dehnung der Koronararterienwand oder nicht kardialen Ursprungs zurückzuführen sind. Wie aus dem PTCA-Register des National Heart, Lung and Blood Institute hervorgeht, leiden 4, 6% der Patienten nach Angioplastie an Koronarverschlüssen, 4, 8% an einem Myokardinfarkt und 4, 2% an Koronarkrämpfen. Die Häufigkeit von Brustschmerzen nach Koronarinterventionen mit neuen Geräten (Atherektomie und Stenting) scheint noch höher zu sein. Allerdings hat nur die Minderheit der Patienten mit postprozeduralen Brustschmerzen tatsächlich ein ischämisches Ereignis. Daher hat die überwiegende Mehrheit der Patienten wiederkehrende Brustschmerzen ohne Anzeichen einer Ischämie. Es gibt Hinweise darauf, dass nicht-ischämische Brustschmerzen nach Koronarinterventionen nach Stentimplantation häufiger auftreten als bei PTCA (41% vs. 12%). Dies kann auf die kontinuierliche Dehnung der Arterienwand durch den Stent zurückzuführen sein, da der nach der PTCA auftretende elastische Rückstoß minimiert wird. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Brustschmerzen nach koronaren interventionellen Eingriffen aufgrund einer Myokardischämie potenziell gefährlich sein können. Insbesondere nach der Platzierung eines Koronarstents müssen Kardiologen jedoch „Dehnungsschmerzen“ aufgrund der durch den Stent verursachten Dehnung und Dehnung der Arterie in der Differentialdiagnose berücksichtigen. Klinisch ist es daher wichtig zu erkennen, dass zusätzlich zu Ischämie-bedingten Brustschmerzen andere Arten von Brustschmerzen mit kardialem Ursprung existieren.

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